Das Schreiben und die Bühne haben den heute 64-jährigen Nicolas Russi seit jeher fasziniert. Waren es in der Schulzeit in Herzogenbuchsee vor allem Schmähgedichte über LehrerInnen, so sorgte er am Lehrerseminar in Langenthal mehrfach als Verfasser von bissigen Texten für die Schülerzeitung für Ärger und Schwierigkeiten. Dort, am Seminar, gelangte er aber auch zu seiner ersten richtigen Theaterrolle, dem Schmitz in «Biedermann und die Brandstifter».
Statt in das Schulzimmer führte ihn der Zufall 1980 in den Journalismus, und nach Antritt der ersten Redaktorenstelle im Dezember 1982 in Zofingen bald auch in die Theatergesellschaft Reiden. Wiederholt als Spieler, mit berufsbedingten, mehrjährigen Unterbrüchen, und ab 2003 als Regisseur und Autor von Stücken und Stückbearbeitungen war Russi bis 2009 in Reiden tätig. Die Brittnauer Waldtheater von 2011 bis 2019 standen während Jahren im Mittelpunkt seiner Theatertätigkeit. Dazu trat er mit Freunden und seiner Frau während mehr als 30 Jahren als Schnitzelbänkler auf, schrieb kabarettistische Nummern und Schultheater und war an verschiedenen Bühnen als Autor und Regisseur tätig. So unter anderem auf dem Richtplatz in Aarburg, zweimal beim Würger-Variété in Langenthal, für Akkordeon Brittnau oder den Männerchor St. Urban.
Seit 2019 führt er bei der Theatergesellschaft Oberentfelden Regie. Im Sommer 2023 war er gleich für zwei Freilichtproduktionen in der Region verantwortlich: bei «vo ganzem Härze» zum 125-Jahr-Jubiläum des Sennhofs Vordemwald und bei «Füür im Dach» zum 900-Jahr-Jubiläum des Städtchens Aarburg. Von 2022 bis 2024 bespielte er zudem mit einer kleinen Gruppe die Theaterbühne des Gasthofs zur Fennern in Brittnau mit selbst verfassten Komödien.